Ahoi – Segelturn mit Hund

Ahoi – Segelturn mit Hund

Mein Mann ist ein selbsternannter Seebär. So war klar, dass wir zur See gehen. Das erste Mal zum Katamaran-Segeln bin ich noch ohne Pixel mitgegangen. Einfach um mir alles in Ruhe anzuschauen und es kennenzulernen. Mein Mann hat schon unzählige Stunden auf solchen Schiffen verbracht und die Welt – ähh- das Mittelmeer bereist. Nach einer entspannten und wunderschönen Urlaubswoche stand fest, dass Pixel das nächste Mal mitkommen soll, weil Urlaub ohne ihn einfach für uns alle nicht das Gleiche ist. Wir gehören einfach zusammen. 

Somit stand fest – wir haben ein Jahr Zeit Pixel auf den Segelturn vorzubereiten. 

Im ersten Schritt war es wichtig, dass Pixel eine Schwimmweste hat, diese kennt und mit ihr gerne ins Wasser geht. Die Schwimmweste haben wir immer mit superspannenden Ausflügen an Flüsse oder zum Faltbootfahren mitgenommen. Er wurde schon freudig aufgeregt, wenn er die Schwimmweste entdeckt hat. Zuerst sind wir mit einem Faltboot auf einem kleinen, ruhigen Fluss gepaddelt. So lernte er kennen, dass es mal schaukeln kann und wie er sich verhalten soll. In regelmäßigen Abständen haben wir ihn einfach oben am Tragegurt genommen und in das Wasser gehoben. Pixel liebt es zu schwimmen und ist einmal um das Boot rum, sodass wir ihn auf der anderen Seite wieder reinziehen könnten. Das war im Nachgang eine sehr wichtige Übung. Auf dem Schiff war es wichtig, dass es Pixel kennt, in der Schwimmweste hochgehoben zu werden. Beispielsweise haben wir ihn so in das Beiboot gehoben, wenn wir mit diesem vom Schiff an Land zum Abendessen gefahren sind. 

Im nächsten Schritt haben wir frühzeitig mit dem Tierarzt gesprochen. Einfach um genügend Zeit zur Vorbereitung zu haben und die Reise-Prophylaxe durchführen zu können. Unser Urlaub sollte nämlich nach Italien gehen. Um genau zu sein vom Festland mit dem Katamaran nach Elba und hier einmal um die Insel rum. Hierzu haben wir ein Mittel für den Herzwurm und die Sandmücke benötigt. Ebenfalls haben wir Kohletabletten mitgenommen und noch Tropfen für Schmerzen. Wichtig ist auch, dass ihr euch vor Ort (in eurem Urlaubsort) nach Tierärzten im Vorfeld erkundigt. Hier bereits ein paar Telefonnummern und Adressen parat haben, falls ein Notfall kommt. Auch habe ich immer ein Erste-Hilfe Set für Pixel dabei, falls es kleine Schnittverletzungen gibt oder mal eine kleine Verstauchung. 

Zur Vorbereitung für das Segeln mit Hund habe ich das Internet durchforstet, vereinzelt auch Bücher gefunden, aber alles war nicht recht befriedigend für mich und meine Fragen im Kopf. Ich wollte ja, dass es für Pixel ein schöner Urlaub wird und wir nicht alle Stress haben. Also gab es nur eine Möglichkeit: Wir stellen alle Situationen so gut es geht nach und gewöhnen Pixel daran. Reisen an sich hat Pixel noch nie was ausgemacht. Hauptsache er ist bei uns mit dabei. Mit dem Auto fahren ist auch kein Problem. Am Hafen selbst ist Leinenpflicht, aber das ist auch kein Problem. In Italien lieber überall den Maulkorb zur Hand haben. Ich hänge ihn gerne an die Leine sichtbar ran, sodass wenn gewünscht, er jederzeit angelegt werden kann. Das Segeln an sich haben wir mit dem Faltboot geübt und sind an den Starnbergersee gefahren. Hier kann man kleine Sportkatamarane ausleihen. Die nehmen auch ganz schön Speed auf, wenn der Wind richtig geht und man(n) das Segel richtig positioniert 😉. Hier war es wichtig das Pixel lernt, dass es Kommandos zwischen uns Menschen gibt, wir von einem Bug zum anderen gehen und er ruhig angebunden in der Mitte bleibt. Für mich war es immer leichter Pixel an der Leine um den Mast (am Sportkatamaran) oder am Tischbein (am Katamaran) festzumachen. Ich musste mich nicht sorgen, ob er doch umherläuft und womöglich bei einer Welle über Bord geht. Das hat Pixel auch wirklich schnell verstanden. 

Für das beste Futter auf See habe ich Trockenfutter ausgewählt. Natürlich hatten wir an Bord einen Kühlschrank in der Küche, jedoch ist der Platz begrenzt und für die vielen Lebensmittel für die Crew fast eh schon zu klein. Dann noch Futter für eine ganze Woche plus Reserve- nicht möglich das zu kühlen. Wir waren im Juni beim Segeln und es war auch bereits zu warm, das Futter einfach so im Schrank zu lagern. Auch im Nachgang würde ich mich immer wieder für Trockenfutter entscheiden. Das Handling war einfach und platzsparend. Den Sack haben wir im Schrank verstaut und den Klappnapf einfach nachfüllen können. Wenn es geschaukelt hat, auch kein Problem, denn Trockenfutter lässt sich schnell zusammensammeln. Für das Trinken habe ich einen Reisenapf gewählt, welcher einen Überschwapp-Schutz besitzt. Somit ist dieser immer mit gut 0,5l gefüllt gewesen und Pixel konnte schlappern, wie er wollte. Leckerlies durften auch nicht fehlen. Hier haben wir getrocknete Hasenohren mit Fell mitgenommen. Diese schwitzen nicht, sind so gut wie geruchslos und für mich das Hauptargument: die Haare putzen den Darm durch. Vielleicht gab es ja auch das ein oder andere Stück Wurst oder Pizzarand hin und wieder zusätzlich. Urlaub bleibt halt Urlaub 😉 für jeden von uns. 

Nachts hat Pixel auch bei uns in der Kabine, sogar im Bett, schlafen dürfen. Morgens ging es los zur Gassirunde. Wenn wir in einem Hafen genächtigt haben, was das sehr einfach. Wenn wir in einer Bucht geankert haben, sind wir zu zweit mit Hund im Beiboot einfach an Land gefahren und sind dort Gassi, beziehungsweise zum Joggen gegangen. Die Crew hat uns die Motorgeräusche auch nicht übel genommen, weil sie wussten, dass das das Zeichen für frische Semmeln zum Frühstück ist. Somit hat sich jeder über die morgendliche Gassirunde gefreut. Nach dem Frühstück sind wir ein paar Stunden gesegelt. Hier hat Pixel bei mir oder jemand anderen gekuschelt, während Bücher gelesen, oder Karten gespielt wurde. Mittags gab es einen kleinen Snack aus der Kombüse und anschließend ging es zum Schwimmen ins Meer. Pixel war immer ganz aufgeregt. Er hat es geliebt mit Schwimmweste im Meer zu schwimmen. Er ist circa 3 Meter vom Schiff weggeschwommen, hat seinen Schwanz wie ein Ruder eingesetzt und umgelegt, um dann in einem Bogen wieder zurück zum Schiff zu kommen. Toll fand er es auch, wenn Andere mit im Wasser geschwommen sind oder auch auf irgendeiner Seite vom Schiff ins Meer gesprungen sind. Zack, Pixel war auch gleich da, um zu schauen was da los ist. Nachdem die Schwimmrunde beendet war, haben wir ihn aus dem Wasser gehoben und mit der Frisch-/Süßwasserdusche kräftig abgeduscht. Er hat auch danach eine Kohletablette in einem Stück Wurst versteckt bekommen, da er oft etwas Salzwasser erwischt hatte und der Durchfall nicht so schlimm werden soll. Anschließend musste es aber dann auch immer zügig gehen, da Pixel auch noch an Land musste, um sich erleichtern zu können. Hier hat er ganz brav gewartet bis wir angekommen sind und als allererstes sind wir mit ihm eine schöne Runde gelaufen. So hatte man auch gut Zeit sich einen ersten Eindruck von dem neuen Hafen oder Inselteil zu machen. Auch war es möglich erste Restaurants zu suchen wo wir abends hingehen könnten. Wieder zurück von der Gassirunde haben wir am Schiff alles verträumt, Handtücher zum Trocknen aufgehängt und uns selbst fertig gemacht, die Stadt zu erkunden. Ein paar Mitbringsel mussten ja auch noch gekauft werden, auch mussten oft die Vorräte am Schiff für den nächsten Tag mit Essen und Trinken wieder aufgefüllt werden. Abends sind wir oft zum Essen in ein Restaurant gegangen und nach einem schönen Spaziergang zum Sonnenuntergang zurück auf´s Schiff. Hier noch einen letzten Plausch oder Kartenpartie abgehalten und schlafen gegangen. 

Alles in allem ein gelungener Segelurlaub mit Hund. Mit etwas kreativer Vorbereitung haben wir Pixel einen wirklich tollen Urlaub ermöglichen können und auch für mich war es super stressfrei. Man hat Pixel ansehen können, wie sehr es ihm gefällt jeden Tag einen neuen Ort erkunden zu können und abends aber wieder in unserer Kabine alleine im Rudel zu sein. Eigentlich war es im Nachgang betrachtet einfacher, wie zuerst gedacht, mit Hund zu segeln. Ich hatte in einem Buch gelesen, dass es möglich ist, während dem Segeln, wenn man Aufgaben auf dem Schiff erledigt, den Hund einfach in der Kabine unter Deck zu lassen. Für uns keine Option, da es Pixel unter Deck schlecht wird. Hin und wieder, bei viel Wellengang, war es ihm auch mulmig zu mute. Das konnte man ihm ansehen. Aber sobald das Meer ruhiger wurde, oder wir endlich angelegt hatten, war das auch sofort vergessen. 

Somit stand fest – wir gehen wieder segeln! 

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