Vollzeitberufstätig, trotz Hund!

Vollzeitberufstätig, trotz Hund!

Das sind wir

Hallo meine Lieben,
mein Name ist Laura und ich bin 30 Jahre alt. Ich leite eine Entwicklungsabteilung im Bereich Lüftungstechnik und war mein Leben lang schon begeistert von Technik. Wir stellen Lüftungssysteme für Häuser, Schulen, Büros und Geschossbauten her. Pixel beschreitet seit nun mehr als 5 Jahren mit mir unser Abenteuer. Gerne will ich euch zeigen, wie es mir möglich ist mit einem 40h/Woche-Job auch noch ein kleines Jack Russell-Dackel-Energiebündel zufrieden zu stellen und richtig glücklich zu machen.
Ihr könnt unsere spannende Reise gerne auf Instagram @verdackelt.offical mit verfolgen.

Vor COVID-19:
Als die Entscheidung fiel, es soll ein Hund ins Haus kommen, standen wir vor dem Organisatorischen. Gut, dass das eines meiner besten Fähigkeiten ist. Jeder bei uns ist Vollzeit berufstätig und ich habe uns einen Plan erarbeitet.

Ich habe das Glück, dass meine Familie und mein engster Freundeskreis voll und ganz hinter der Entscheidung „Pixel darf kommen“ stand. Es war gut zu wissen, dass wir auf einen Pool von circa 15 Personen zurückgreifen können, wenn mal was nicht nach Plan läuft. Wir hatten unsere Urlaube ebenfalls im Vorfeld abgestimmt. So versuchten wir unsere Urlaube versetzt zueinander zu nehmen, außer wir fuhren natürlich gemeinsam weg, da die Schichten dann nicht aufgeteilt werden mussten.

Unter der Woche klingelte unser Wecker um 5 Uhr morgens. Ich ging ins Badezimmer und wie ich fertig war, habe ich Pixel aufgeweckt. Kaum zu glauben, aber Pixel ist ein Langschläfer. Vor sieben Uhr morgens steht er ungern auf. Jeden Morgen zaubert der Slomo-Pixel uns ein Lächeln ins Gesicht. Er bewegt sich, wie in Zeitlupe, aus dem Hundebett bis in den Flur. Wir sind mit dem Auto zu meiner Mama gefahren und dort sind wir die Morgenrunde spazieren gegangen.

Dann begann unser wöchentlich abgestimmter Schichtplan der Familie.

Einer ist morgens mit Pixel länger zu Hause geblieben vor der Arbeit, dann durfte Pixel in seine Box im Wohnzimmer. Um 12 Uhr ist jemand zur Mittagsrunde gekommen (1h Gassi und spielen), dann hat Pixel eine kleine Pause gebraucht und der Dritte in unserem Bunde ist zu Hause angekommen. Somit hatten wir die Möglichkeit, dass Pixel vier Stunden vormittags allein war. Mit der Box im Wohnzimmer hat das super funktioniert. Er ist jeden Morgen gerne rein gegangen und hat brav drin geschlafen und gewartet bis jemand von uns kam. Das war auch das Erste was Pixel als Welpe lernen durfte, da es für das gemeinsame Leben mit uns äußerst wichtig war.

Natürlich kamen uns ab und an Meetings oder Geschäftsreisen in die Quere. Aber hier konnte ich mich immer auf meinen grandiosen Freundeskreis verlassen – Danke an dieser Stelle! Pixel war es von klein auf gewöhnt, sich an den Bezugspersonen zu orientieren und was für uns ok war, war auch für Pixel ok. Er wusste zwar was unser richtiges Zuhause ist aber war genau so gerne bei meiner Mama oder bei unseren Freunden. Natürlich hat Pixel jeden Tag von mir eine Lunch-/Pausenbox, Bettchen und Spielzeug mitbekommen. Jedoch nach kurzer Zeit hatte sich bei seinen üblichen Betreuungsorten, laut Nachfrage, seltsamerweise von allein eine Spielzeugoase mit Näpfen und Decken angesammelt. Ich glaube, dass Pixel uns alle so unglaublich viel mehr gibt und sich darum jeder drum reist Zeit mit ihm verbringen zu dürfen.

Ich selbst bin erst gegen abends bei meiner Mama wieder angekommen und habe Pixel abgeholt. Er war erholt, hatte mächtig was erlebt und konnte viel spielen. Jedoch wurde er nach circa 20 Minuten immer ungeduldiger und hat mich flehend angeschaut, bis ich sagte: „komm Pixel, fahren wir heim“. Zack, ist Pixel wie von der Tarantel gestochen zur Tür gelaufen und es konnte ihm nicht schnell genug gehen. Zu Hause angekommen sind wir jeden Abend noch unsere große Runde, um die Felder und zum Hühnerbauern oder dem Rehgehege gegangen. Wir trafen auf der Hundewiese immer die Nachbarn und haben an der Landstraße Fußtraining geübt. In unseren vier Wänden gab es für uns alle Abendessen. Anschließend bestand Pixel darauf, dass wir uns auf die Couch legen zum Fernsehschauen oder Lesen. Er wartet dann auf seine Freigabe, hüpft hoch und kuschelt kurz. Anschließend geht er zu den Füßen und schläft dort ein. Das Kontaktliegen am Abend braucht Pixel sehr!

Nach COVID-19:
Als der Lockdown kam, kam die große Veränderung – Homeoffice. Ich hatte das Glück, dass ich sofort die Möglichkeit bekommen habe von zu Hause aus Vollzeit weiter zu arbeiten. Pixel und ich konnten morgens eine Stunde länger schlafen, bevor wir Gassi gegangen sind und ich mich sportlich betätigt habe. Pixel hat sich angewöhnt meinen Mann (der ebenfalls im Homeoffice ist) und mich auf Schritt und Tritt zu verfolgen, er könnte ja was verpassen. Ich genieße es, den ganzen Tag Pixel an meiner Seite zu haben. Egal wie stressreich ein Arbeitstag war, ein Blick nach unten in das Körbchen hat alles wett gemacht. Nach den ersten zwei Wochen Homeoffice hat Pixel Neuheiten entwickelt. Es wurde nicht nur kurz angeschlagen, wenn es klingelte. Nein, es gab ein halbstündiges Konzert aus seinem Körbchen heraus. Sobald es nur ein Nachbar wagte den Hausflur zu betreten ist die Pixel-Polizei zur Stelle gewesen und hat lautstark zu verstehen gegeben, dass hier Homeoffice gemacht wird. Das ebenfalls entwickelte Problemchen war, dass er aufgehört hat regelmäßig zu fressen. Eigentlich frisst er morgens und abends seine Portion ratzeputz in seinem Labyrinth- Napf leer. Seitdem wir aber zu Hause sind wird morgens gar nicht mehr gefressen. Ich habe alles probiert, es ihm wieder weggestellt und abends angeboten. Ich war beim Tierarzt und habe alles checken lassen, aber er ist gesund. Ich habe die Futterfirma angerufen und nachgefragt, ob sie die Rezeptur geändert haben; Nichts. Pixel frisst hin und wieder mal was, wenn es zufällig dasteht und er gerade Lust dazu hat.

Nach drei Wochen hat es mich schier wahnsinnig und besorgt gemacht. Aber das Rätsels Lösung lag so nah! Ich habe mir die darauffolgende Woche ganz genau angeschaut was Pixel macht, wie er sich dabei verhält und habe festgestellt, dass unser Kleiner an einem Burnout leidet.

Früher war er vormittags für sich und konnte die vier Stunden in seliger Ruhe schlafen, bis die Mittagsrunde kam. Heute steht er mit mir auf und es ist Action. Bei Telefon Calls bewege ich mich gerne, da mir das beim Denken hilft, vormittags koche ich mir einen Tee und auf Toilette gehe ich in der Zeit auch mal. Hier steht Pixel jedes Mal mit auf. Wandert von einem Bett in der Küche zu dem Bett im Arbeitszimmer und kommt nicht richtig zur Ruhe. Er überreagiert in vielen Situationen. Wir kannten Pixel so gar nicht. Immer mehr wurde es auch zum Problem, wenn ich das Haus verlassen habe. Sei es um in die Firma zu fahren oder abends zum Einkaufen, ich konnte nicht mal mehr in den Keller gehen ohne lautstarken Protest. Pixel hat angefangen, wie ein Husky zu jaulen; richtig zu weinen. Pixel konnte und wollte von Tag zu Tag immer weniger allein und selbständig sein. Das hat uns erschreckt und wir haben angefangen dagegen zu arbeiten. Wir haben noch mal den routinierten Ablauf des Tages verstärkt und auch Alleinbleib-Übungen in der Wohnung eingeführt. Nach circa acht Wochen haben wir uns alle an die neue Homeoffice-Situation gewöhnt und es wurde alles wieder leichter. Pixel hat sich akklimatisiert und ist wieder der Alte.

Unsere Wochenenden:
Das Wochenende dreht sich zu 100% um Pixel. Eingeläutet wird das Wochenende am Freitag mit einer organisierten Hundespielstunde für kleine oder große Hunde. Die Idee dahinter finde ich super. Tagsüber werden dort in einem riesigen Garten (Größe von einem Fußballfeld) Hunde von Berufstätigen bereut. Die zwei Hundetrainerinnen haben das Gebiet so mit liebe gestaltet, dass kein Hundewunsch offenbleibt. Am Freitag darf dann kommen wer will und gleich am Eingang wird die Leine abgemacht. Schnell hat sich das Rudel gebildet und wir Herrchen stehen zum Ratschen zusammen. Es macht Spaß zu sehen, wie die Hunde ungezwungen spielen und sich Freundschaften aufbauen. Freitagabend ist Pixel fertig und legt sich dann mit einem Hundelächeln schlafen.

Mein Mann und ich planen alles hundgerecht. Wir gehen Bergsteigen in den Dolomiten/Alpen, gehen Wandern, Schwimmen oder fahren Rad. Wir wollen Pixel möglich machen, was ihm Spaß macht. Wir haben entdeckt, dass an Pixel eine Berggams verloren gegangen ist und welche große Freude er in den Bergen hat. Er klettert wie ein kleines Äffchen furchtlos jeden Gipfel entgegen und wenn die Abstände zu groß für die Beinchen werden, ist Herrchen zur Stelle und hilft ihm, dann geht es gleich weiter. Mit Pixel kann man einfach Pferde stehlen!

Egal ob wir mit dem Wohnmobil, dem Segelschiff, dem Faltboot oder zu Fuß die Welt entdecken. Pixel ist zu jeder Schandtat bereit. Er vertraut uns und lässt sich auf alles ein, wenn er einmal unsicher wird, schaut er uns nachfragen an und wartet darauf, dass wir es ihm zeigen. Ich wollte immer einen großen Hund, der mit uns alles mit macht, aber im Mini-Format und so ist es gekommen. Ich bin dankbar, dass uns das Schicksal zusammen gelost hat und jeden Tag freue ich mich beim Aufstehen darauf was der Tag für uns bereithält.

Ich hoffe euch hat der kleine Einblick in unser Leben gefallen und ich konnte euch zeigen, dass es immer einen Weg gibt Hund und Beruf zu vereinen. Egal ob ihr euch mit der Familie, den Nachbarn, Großeltern oder Hundeschulen zusammentut. Es gibt auch die Möglichkeit die Gassirunden mit Dogwalkern oder Hundesittern zu meistern.

Ich musste selbst erst lernen, dass ich nicht alles mit einem Welpen allein kann und es okay ist Hilfe anzunehmen. Ich großartige Kollegen habe, die es super finden, wenn Pixel mich mal von der Arbeit früher abholt und einen verständnisvollen Chef habe, der leider hochgradig gegen Tierhaare allergisch ist, Pixel aber immer auf Abstand herzlich begrüßt.

Das Leben mit Hund bereichert einen in solch einem Übermaß. Anfangs kann die Entscheidung Sorge bereiten aber für alles gibt es eine Lösung, du musst sie nur finden 😉. Ganz liebe Grüße Laura und Pixel

Zurück zum Blog